Haiti 2010

Das schwerste Erdbeben in der Geschichte Nord- und Südamerikas

Das Erdbeben in Haiti 2010 war ein schweres Erdbeben, das sich am 12. Januar 2010 um ereignete. Das Epizentrum lag etwa 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Haitis, Port-au-Prince, das Hypozentrum etwa 13 Kilometer darunter. Die Stärke des Erdbebens wurde vom United States Geological Survey mit 7,0 Mw auf der Momenten-Magnituden-Skala gemessen.

Eine Erfassung und Identifizierung der Opfer fand aufgrund der chaotischen Verhältnisse meist nicht statt, sodass die Opferzahlen nur geschätzt werden können. In den Monaten nach dem Beben bewegten sich die Schätzungen der verschiedenen Organisationen zwischen 220000 und 500000 Todesopfern. Premierminister Bellerive gab ein Jahr nach dem Beben abschließend bekannt, dass sich die Zahl der Toten auf etwa 316000 beläuft. Damit handelt es sich um das schwerste Beben in der Geschichte Nord- und Südamerikas sowie um das weltweit verheerendste Beben des 21. Jahrhunderts.

Über 310000 weitere Personen wurden verletzt und schätzungsweise 1,85 Millionen Menschen obdachlos. Insgesamt sind etwa 3,2 Millionen Menschen, das heißt ein Drittel der Bevölkerung Haitis, von der Naturkatastrophe betroffen. Die haitianische Regierung schätzt, dass durch das Erdbeben 250000 Wohnungen und 30000 Geschäfte zerstört wurden. Der entstandene wirtschaftliche Schaden wird mit etwa 7,8 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 5,4 Milliarden Euro, angegeben.
Quelle: Wikipedia Erdbeben in Haiti 2010

NAVIS e.V. beschließt den Einsatz zur Hilfe der Erdbebenopfer

Der Vorstand von Navis e.V. beschließt am 14. Januar einstimmig den Einsatz zur Hilfe der Erdbebenopfer in Haiti. Die Organisation und Planung läuft noch in derselben Nacht an.
Etwa 20 Mitglieder des Vereins wiegen und verpacken die bereits eingelagerten Hilfsgüter luftfrachtgerecht. Am Ende des ersten Tages stehen ungefähr zwei Tonnen Hilfsgüter zur Verfügung. Medikamente (insbesondere Antibiotika, Analgetika und Infusionen) sowie technisches Material stehen zum Abtransport bereit.

Die Wasseraufbereitungsanlage trifft zwei Tage später ein. Das bedeutet 500 Liter sauberes Trinkwasser pro Stunde für die Opfer der Katastrophe. Vor allem der Organismus von Kindern ist bei 30 Grad Außentemperatur schneller der Gefahr einer Dehydration ausgesetzt. Ein angegriffenes Immunsystem reagiert ebenfalls anfälliger auf Keime und verschmutztes Wasser. Weiteres Hilfsmaterial trifft ein, es hat jetzt ein Gesamtgewicht von vier Tonnen. Am Nachmittag werden die ersten Hilfsgüter zum Flughafen München transportiert. Das Fact Finding Team tritt den Flug nach Haiti an. Max Braun und Andreas Baumgartner haben die Aufgabe, alle notwendigen Vorkehrungen im Krisengebiet zu treffen, um die Hilfsaktion schnell und reibungslos durchführen zu können. Dazu zählt: Organisation von Transportmitteln und Unterkünften, Abklärung von Zollbestimmungen sowie Kontakt und Vernetzung mit anderen Hilfsorganisationen.

18.01.2010; 13.35 Uhr
Am 18. Januar startet das erste Team Richtung Puerto Plata. Die Dauer der Hilfeleistung wird auf 10-14 Tagen angelegt. Team 2 wird in ungefähr zehn Tagen mit weiteren Hilfsgütern folgen. Die Zeit drängt, neben der katastrophalen Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser, drohen die ersten
Seuchen auszubrechen. Mit einem mobilen Feldlazarett ist es möglich, bis zu 200 Personen pro Tag ambulant zu versorgen.

Das Team von NAVIS e.V. hat mittlerweile das Einsatzgebiet erreicht und beginnt mit den Hilfsmaßnahmen. Das Einsatzgebiet befindet sich in der Nähe der Stadt Leogane, südwestlich von der Hauptstadt Port-au-Prince. Leogane hatte an die 30000 Einwohner.

Das Lager wurde unmittelbar neben einem völlig zerstörten Kinderkrankenhaus aufgeschlagen. Die Lage vor Ort ist dramatisch – Amputationen müssen auf gewöhnlichen Tischen vorgenommen werden. Die physische als auch psychische Belastung ist für alle Beteiligten extrem. Aus
diesem Grund hat der Vorstand heute die Entsendung eines weiteren Teams für den 28. Januar beschlossen. Geplant ist die Entsendung eines bis zu zwölf Personen starken Teams, darunter vier Chirurgen, ein Anästhesisten, vier Berufsfeuerwehrleute sowie zwei Technikern.

Die Trinkwasseraufbereitungsanlage läuft auf Hochtouren und produziert täglich an die 6.000 Liter sauberes Trinkwasser. Das Feldlazarett wird zwischenzeitlich zu einem Operationslazarett umfunktioniert, in dem auch Ärzte aus den USA und Kuba rund um die Uhr operieren. Frakturen und offene Wunden sind die häufigsten Verletzungen. Und leider weiterhin eine hohe Anzahl an Amputationen. Diese müssen teilweise unter schwersten Bedingungen durchgeführt werden, mitunter sogar mit Multifunktionstaschenmessern.

Hochrangige kanadische Offiziere sowie der kubanische Botschafter besuchen die Station. Sie überzeugen sich von der kompetenten Hilfe und unterstützen ihrerseits wo sie können – teilweise unter Missachtung ihrer eigentlichen Aufgaben.

Medizinische Versorgung und Hilfsgüter

Das zweite Hilfsteam macht sich am 29. Januar auf den langen Weg nach Haiti, bestehend aus elf Männern und eine Frau. Mit an Bord: sechs Tonnen Hilfsgüter in Form von Medikamenten, chirurgischem Besteck, Verbandsmaterial, Babynahrung und vielem mehr. Inzwischen werden täglich 150 – 200 Patienten behandelt. Zwei Ärzte, ein Feuerwehrmann sowie ein Dolmetscher sind als mobiles Behandlungsteam in der Umgebung im Einsatz.

Transporte durch Haiti sind nicht ganz ungefährlich: Einer der Konvois wird von einer einheimischen Bevölkerungsmenge gestoppt und durchsucht. Erst als sie entdeckt, dass „nur“ Medikamente geliefert werden, ist eine Weiterfahrt möglich.

Noch vorhandene Hilfsmittel, wie Verbands- und chirurgisches Material sowie Medikamente werden an funktionstüchtige Krankenhäuser übergeben. Weitere neun Tonnen Hilfsgüter werden auf den Weg nach Haiti gebracht. Nach dem Heimflug des dritten Teams wird Navis e.V. keine weiteren Helfer auf den Weg bringen, da die Hilfe der größeren Organisationen inzwischen bestens funktioniert. Der endgültige Abbau des Lagers ist für den 20. Februar vorgesehen. In Haiti hat inzwischen der Wiederaufbau begonnen und die Bevölkerung geht langsamen Schrittes wieder in Richtung Alltag.

Noch einmal vier Tonnen Kindernahrung für Haiti

Noch ist der NAVIS-Einsatz für die Erdbebenopfer in Haiti nicht ganz abgeschlossen:

Nun bricht auch der Vorsitzende Wolfgang Wagner selbst nach Port au Prince auf, um dort die letzten vier Tonnen gespendete Kindernahrung an die Adelholzener Schwestern zu übergeben. Die Schwestern können die Nahrung gut gebrauchen, versorgen sie doch täglich nahezu 3000 Straßenkinder und Waisen mit Essen. (Moosburger Zeitung 12.3.2010)

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