Leitung des Fachbereichs Medizin bei NAVIS e.V.

Leitung des Fachbereichs Medizin bei NAVIS e.V.

Flora Deak, Dominik Angerer und Christian Gürster leiten den Fachbereich Medizin bei NAVIS

Moosburg/Wang. “Wir können mit neuen Ideen frischen Wind reinbringen”: Flora Deak, Dominik Angerer und Christian Gürster haben bei der Hilfsorganisation NAVIS e.V. Verantwortung übernommen. Die beiden Ärzte aus Ismaning bei München und der Rettungsassistent aus dem Landkreis Deggendorf leiten jetzt den Fachbereich Medizin. Einen ersten Fortbildungskurs haben sie bereits veranstaltet, nun trafen sie sich mit Helfern zur Inventur. Jede einzelne Kiste öffnen, den Inhalt durchsehen, elektronisch erfassen, Fehlendes ergänzen, alles optimal für einen Einsatz vorbereiten – viel Arbeit an einem langen Wochenende in der neuen Unterkunft in Zieglberg.

Frischer Wind durch neue Ideen

Flora Deak ist 29 Jahre jung, Assistenzärztin am Klinikum Rechts der Isar, spezialisiert sich gerade auf die Fachrichtung Anästhesie. Sie stammt aus Deggendorf, hat dort schon vor dem Medizinstudium im Rettungsdienst gearbeitet. Dabei hat sie Christian Gürster kennengelernt, der sie für NAVIS begeistert hat. 2016 wurde Flora Mitglied bei der Hilfsorganisation, fand es schön, sich einbringen zu können. “Es gab und gibt viel zu lernen für mich”, sagt zu ihrem ersten Auslandseinsatz, der sie mit NAVIS 2019 nach Mosambik führte. Sie war damals noch Studentin, nicht gewöhnt an die Arbeit mit Patienten, zumal die Kommunikation mit den Einheimischen nur über Dolmetscher erfolgen konnte. Eine große Herausforderung sei das gewesen, erinnert sie sich, sich mitten unter der Armut wiederzufinden, sich an kulturelle Gegebenheiten anzupassen. Aber sie habe sich in einem großartigen Team super aufgehoben gefühlt.

In der Fachbereichsleitung engagiert sich Flora Deak, weil sie es wichtig findet, mehr zu machen als “nur” in den Einsatz zu fliegen. Nach dem langen pandemiebedingten “Leerlauf” gelte es, frischen Wind durch neue Ideen in den Verein bringen, benennt sie ihr Ziel. Dazu will das Medizin-Team an der Ausbildung arbeiten, neue Leute gewinnen, die Lust haben, dabei zu sein. Genauso wichtig sei es, “alte Hasen”am Ball zu halten. “Der Austausch zwischen den Einsätzen ist wichtig”, betont Flora, die sich auch für eine klare Abgrenzung gegen Katastrophentourismus stark macht.

Bleibt neben Beruf und Navis noch Zeit für andere Hobbys? “Das ist deutlich weniger geworden”, schmunzelt sie, aber sie singt gerne, auch in einem Chor. Radfahren, Laufen, Schwimmen, in die Berge gehen – der Sport bedeutet für Flora Abschalten und freie Zeit bewusst genießen.

 

Dominik Angerer, 35, Fachrichtung Anästhesie, ist ebenfalls Assistenzarzt Rechts der Isar. Der gebürtige Münchner wohnt mit Lebensgefährtin Flora in Ismaning, nennt als Hobbys NAVIS, Radfahren, Tauchen und Bergsteigen. “Ich fahr wahnsinnig gern in Urlaub”, grinst er. Dass er bei der Aufzählung allerdings Navis an erster Stelle nennt, das sagt eigentlich alles über seine Motivation. 2010 war er zum ersten Mal im Auslandseinsatz, half den Opfern der Flutkatastrophe in Pakistan, damals jedoch noch mit einer anderen Hilfsorganisation. Dann nahm ihn Flora mit zu einem NAVIS-Sommerfest – und es war um ihn geschehen. “Ein cooler Verein, toll aufgestellt in Medizin und Technik”, das habe ihn von Anfang an begeistert. “Ich find` den Geist sehr schön, diese Hands-on-Mentalität, das Anpacken und das wenn, dann gscheid.”

Dominik Angerer ist ein “Blaulichtler”, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Die Stimmung bei NAVIS gefällt ihm, das tolle Umfeld aus super Ausrüstung und viel Erfahrung. “Das Team steht im Vordergrund”, das hat er auch bei der Inventur festgestellt. Diese Arbeit diene gleichermaßen dem Kennenlernen untereinander wie der Einsatzbereitschaft: “Nach dem Umzug in die neue Unterkunft muss jeder wissen, was wir haben und wo es ist.”

 

Christian Gürster ist eine Art Tausendsassa, denn der 49-jährige Rettungsassistent beim BRK Deggendorf ist zugleich Feuerwehrkommandant in seiner Heimatgemeinde Hirschberg. Ein Glücksfall für NAVIS, denn damit kennt er sich aus in beiden Fachbereichen, in Medizin und Technik. Seit 2011 engagiert er sich bei der Hilfsorganisation und bezeichnet sein Dazustoßen als “Zufallstreffer”: Bei der Anfahrt zu einem Einsatz habe ihn der Notarzt gefragt, was er nächste Woche vorhabe. “Komm doch mit nach Afrika”, habe es geheißen, in Kenia helfe NAVIS den Opfern einer Dürrekatastrophe. Christian war sofort Feuer und Flamme, bekam grünes Licht von seinem Chef und von der Familie. Eltern und Geschwister hätten ihm den Rücken auf dem Hof freigehalten, seine Frau habe gesagt, “Fahr, des willst doch schon immer”. Dann ist er tatsächlich “gefahren”, half in einem sechsköpfigen Team beim Abbau, empfand seinen ersten Hilfseinsatz als Abenteuer. “Ich hatte gute Lehrmeister”, stellt auch Christian den Teamgedanken in den Vordergrund.

“Des macht Spaß, des machst weiter”, hat er nach Kenia zu sich gesagt, hat Fortbildungen absolviert und sich “hochgearbeitet” bei NAVIS. Dass er heute Mitglied der Fachbereichsleitung ist, das erfüllt ihn mit Stolz: “Mir ham alle den gleichen Antrieb, wir ticken alle gleich und das ist das Schöne. Es ist ein Miteinander.” Corona habe gesellschaftlich viel kaputtgemacht, bedauert Christan Gürster. Viele Vereine seien entweder “gestorben” oder täten sich schwer, da weiterzumachen, wo sie vor der Pandemie waren. Umso wichtiger sei es, dass sich NAVIS jetzt neu aufstelle. Sein Credo: “Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um noch besser zu werden.”

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