Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zeigte sich, dass es durch Naturereignisse nicht nur im unterentwickelten Ausland sondern auch im eigenen Land zu einer Beeinträchtigung der sensiblen Infrastruktur kommen kann. So war zum ersten Mal die Trinkwasserversorgung mehrerer Gemeinden unterbrochen.
NAVIS konnte auf Grund der Erfahrung bei zahlreichen Auslandseinsätzen helfen, kurzfristig Millionen Liter Trinkwasser aufbereiten und verteilen. Ein Segen für die betroffenen Gemeinden, was durch ein Dankesschreiben an den Landkreis Freising und an den Freistaat Bayern für die Hilfe von NAVIS e. V. zum Ausdruck gebracht wurde.
Außerdem hatte NAVIS die Gelegenheit, auf dem Freigelände seine Schnelleinsatzgruppe „Trinkwasserversorgung“ vorzustellen. Vor allem der von NAVIS selbst konzipierte und ausgebaute Anhänger zur Trinkwasseraufbereitung stieß dabei auf großes Interesse. In diesem Hänger sind nicht nur zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen UF 5000 der Fa. Kärcher fest eingebaut, sondern er enthält auch das übrige für den Betrieb notwendige Zubehör. Das Besondere an diesem Anhänger ist die hohe Trinkwasserproduktion in Verbindung mit der großen Mobilität auf Grund des im Vergleich zu anderen Anlagen sehr kleinen Transportvolumens.
Viele Besucher konnten gar nicht glauben, dass mit der auf dem NAVIS-Anhänger verlasteten Ausrüstung bereits 30 Minuten nach Ankunft am Einsatzort 10.000 Liter Trinkwasser pro Stunde zur Verfügung gestellt werden können. So war es nicht verwunderlich, dass die von NAVIS für den nationalen Katastrophenschutz aufgestellte Schnelleinsatzgruppe „Trinkwasserversorgung“ auf großes Interesse stieß.
Vertreter der Landesregierung von Niedersachsen baten darum, das Know-how von NAVIS beim Aufbau einer ähnlichen Einheit dort nutzen zu dürfen, vom italienischen Zivilschutz erfolgte eine Einladung nach Südtirol zur Zusammenarbeit im Bereich der Trinkwasseraufbereitung.
Mit einer Überraschung kam der Geschäftsführer der Firma Kärcher Futuretech auf NAVIS e. V. zu. Ein besonderes Problem im Katastropheneinsatz ist nämlich der hygienische Transport des aufbereiteten Trinkwassers von den Ausgabestellen nach Hause. Die Betroffenen kommen mit Eimern, Töpfen und Kanistern, um sich das Trinkwasser zu holen. Ob diese Behältnisse wirklich einwandfrei sauber sind, ist oft fraglich. Nun stellt Kächer jedoch für das Militär mobile, auf einen Anhänger verlastete Verpackungsanlagen her, mit denen das produzierte Trinkwasser in geeignete Kunststoffbeutel verpackt werden kann. So eine Anlage wäre auch für den Katastropheneinsatz bestens geeignet, jedoch bei einem Preis von 250.000 Euro für den Verein unerschwinglich. Genau da kam der Zufall ins Spiel: Das belgische Militär hatte einige Anlagen zuviel geordert und hat diese wieder weiter veräußert. Eine dieser Anlagen wurde von einem Luxemburger Händler ersteigert, der nach dem Kauf feststellen musste, dass er nur an eine Einrichtung des Militärs oder des Zivilschutzes weiterverkaufen darf. Deshalb wandte er sich an Kärcher, die den Kontakt zu NAVIS e. V. herstellte.
Der Händler würde der Verein die Verpackungsanlage und das zugehörige 16 kVA-Notstromaggregat ohne Anhänger für nur 9000 Euro überlassen, so dass NAVIS die Anlagen auf einen zivilen Anhänger verlasten könnte. Aber auch 9000 Euro sind eine nicht unerhebliche Summe für eine Hilfsorganisation, die sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.
Deshalb wendet sich NAVIS in der Vorweihnachtszeit an die Mitbürger und bittet um eine Spende als Beitrag zum Kauf dieser Ausrüstung – einer Ausrüstung, die im Katastrophenfall auch den Bürgern des Landkreises Freising zu Gute kommen könnte.
Spenden bitte über das Konto mit der IBAN DE45 7005 1003 0026 0160 97 mit dem Stichwort Wasser, das Leben rettet.
BUs:
NAVIS-Vorsitzender Dr. Thomas Geiner referierte bei den Zivilschutztagen.
Der Trinkwasser-Anhänger von NAVIS e. V. sorgte für Aufsehen.
Mit dieser Anlage wird Trinkwasser hygienisch einwandfrei verpackt.
Fotos: NAVIS e.V.
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